unkle Schatten über Hibernia

by Dylen Hunt

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde in ganz Hibernia. Die Geeshas machten erneut mobil um die Ruhe und den Frieden zu stören. Ohne zu zögern machten sich sämtliche Streiter Hibernias auf den Weg in die kleine Stadt Tir nam mBeo, denn dort, so schien es, würde der Angriff beginnen. Nach und nach fanden sich sämtliche Gildenleiter auf dem kleinen Marktplatz zusammen, und lauschten den Worten Myrnas, der abgesandten des hohen Rates.
Eines der Ratsmitglieder schien in Gefangenschaft geraten zu sein und wurde nun in Ardagh, welches bereits von den Geeshas eingenommen worden war, gefangen gehalten. Doch ein wichtiger Vorteil war auf unserer Seite, ein magischer Mantel welches den Träger vor den Augen der Feinde verbergen würde. Wählt einen aus eurer Mitte, welcher den Mantel tragen, und das Ratsmitglied befreien wird.“ Hallten Myrnas Worte über den kleinen Platz. Sofort brandete lautes Gerede herauf, jeder wollte das jemand aus seiner Gilde die Aufgabe übernehmen sollte. Fandarin, ein junger Champion des Reiches stand abseits der Gruppe und beobachtete das ganze mit einem Mulmigen Gefühl. Einige derGildenmeister sahen dies, und auch das er im Besitz des Mantels war. Langsam verstummte das Gerede, und die Blicke aller richteten sich auf den Jungen Champion. „Ich schlage Fandarin vor!“ Rief plötzlich Golga, ein grosser mächtiger Filborg Krieger, Meister der Midnight Dawn Gilde. Sofort stimmten einige weitere Meister mit ein. „Ich Stimme dagegen! Ein Fian sollte diese Aufgabe übernehmen! Nur ein Fian ist gewappnet für so eine Aufgabe!“ „Wieso soll er es tun? Meine Gilde stellt gleich 10 Leute die fähiger sind als er!“ Und von neuem brach der Streit aus. Nur ein Gildenmeister beteiligte sich diesmal nicht. Langsam schritt er auf den Jungen zu. „Bist du bereit für diese Aufgabe?“ Fragte er mit leiser aber ernster Stimme. Der junge Champion nickte. „So sei es, die Himmlische Heerschar stimmt für Fandarin!
Er erhielt den Mantel, seine Aufgabe soll es sein das Ratsmitglied zu befreien!“ Laut hallte die Stimme des Mannes, dessen Gesicht durch eine dunkle Kapuze in Schatten gehüllt wurde. Erneut verstummten alle anderen. „Wer gibt dir das Recht solch eine Entscheidung zu fällen Dylen Hunt? Deine Gilde ist eine der kleinsten des Landes, und soweit ich weiß bist du kein meister, sondern nur ein Vertreter!“
Surian, der Meister der Schwarzzahn Gilde stand auf dem Rand des Brunnens und fuchtelte wild mit seinen dürren Armen. Seit jeher waren die Himmlische Heerschar und die Schwarzzahn Gilde Feinde. Eine Fehde die von den Schwarzzähnen zu jeder sich bietenden Gelegenheit weiter angeheizt wurde. Doch was er sagte stimmte leider. Die Himmlische Heerschar war eine der kleineren Gilden und doch verhalf ihnen ihr Mut und ihre Aufrichtigkeit zu größerer Beliebtheit als die weitaus größere Schwarzzahn Gilde. Und es stimmte das Dylen nur ein Vertreter war, Illunaghor, der eigentliche Gildenmeister war seit einiger Zeit verschwunden. Nur seine engsten Verbündeten wussten wo er sich auf hielt, und es war von größter Wichtigkeit dies Geheim zu halten. Trotzig erwiderte Dylen den Blick Surian. „Da hast du recht Surian.“ Erklang eine ruhige Stimme aus dem Gros der Meister. Kurz darauf trat ein Schlanker Elf aus den Reihen und stellte sich neben Dylen Hunt. „Doch auch wir Boogieman stimmen für Fandarin!“Dylen sah Tanoo dankbar an. Die Boogieman und die Himmlische Heerschar waren seit langer Zeit verbündeter in einer großen Allianz die aus vielen kleinen Gilden bestand. Surian warf dem Elf einen vernichtenden Blick zu, welcher sich Demonstrativ neben Dylen stellte.„Auch die Freien Geister stimmen dafür!“ Boxend bahnte sich ein kleiner Luri den Weg durch die Menge. Zai Kamikaze, ein weiterer Freund und Mitglied einer der Gilden die sich in der Allianz zusammen geschlossen hatten. Grinsend zwinkerte der kleine Dylen zu und stellte sich ebenfalls neben ihn. Nach und nach traten die weiteren Gilden der Roots of Hibernia, so nannte sich die Allianz, aus der Menge und stimmten dem Vorschlag zu. Doch schon bald hatten sich damit zwei Fronten gebildet die erneut gegeneinander wetterten.
Dylen kletterte auf den Rand des Brunnens der die Mitte des kleinen Platzes bildete. „Hört mich an Gildenmeister Hibernias!“Rief er so laut er konnte. Sämtliche Anwesende verstummten. „Die is nicht die Zeit sich zu streiten oder alte Gildenfehden wieder aufleben zu lassen! Hibernia, unser aller Heimat ist in Gefahr! Feinde bedrohen uns alle, lasst uns nicht noch unter einander zu Feinden werden, sondern Seite an Seite stehen und dem Gegner die Stirn bieten!“ Betretenes Gemurmel erfüllte plötzlich die Luft.
Mit einem Lächeln übernahm Myrna erneut das Wort. „So sei es Fandarin, lege den Mantel an und gehe geschwind. Halte dich nicht auf und Blicke nicht zurück. Befreie Glurian und geleite ihn in die Hauptstadt Tir na nOgh. Du musst alleine gehen. Und gehe rasch!“ „Das werde ich ehrwürdige Myrna, ich werde mein bestes geben und sollte es heißen das ich mich opfern muss... so bin ich bereit es zu tun!“ „Die Himmlische Heerschar wird in Gedanken bei dir sein und dir unsere Stärke leihen Fandarin.“ Dylen sah den jungen Champion aufmunternd an. Auch die anderen Gilden schlossen sich den Glückwünschen an, dann entschwand Fandarin mit einem letzten Blick zurück. „Und ihr die ihr verblieben seit, mit euren Gefolgsleuten, seit standhaft und verteidigt diese Stadt! Ich werde aufbrechen und dem Rat berichten was vor sich geht.“ Schnell löste sich der Pulk auf und die Gildenmeister scharrten die wenigen aus ihren Gilden die in der Kurzen zeit kommen konnten um sich um die Verteidigung der Stadt zu kümmern. „Dylen, wie ist es gelaufen?“ Fragte Trygon einer der treusten und ältesten Mitglieder der Heerschar seinen jungen Freund als dieser zu seinen Leuten stieß. „Den umständen Entsprechend. Surian hat versucht sich mit mir an zu legen.“Wie immer, es tut mir leid, mich erreichte die Nachricht nicht rechtzeitig, ich hätte dort stehen müssen und diesem Schmierigen Kerl die Stirn bieten sollen.“ „Keine Sorge, dank unserer Freunde lief alles gut. Doch jetzt haben wir keine Zeit.
Die Feinde rücken schnell näher, noch bevor die Sonne versinkt werden sie Angreifen.“ Tiir, Thaliz, Liofar, Bearnaag und Barbi, im Stadtlager sind Holzpalisaden. Geht bitte und schafft welche davon hierher.“Die fünf nickten und beeilten sich, der Bitte Trygons nach zu kommen. Sie meckerten nicht wegen ihrer Aufgabe, wussten die drei doch, das sie als Filborg die nötige Kraft für diese Aufgaben hatten. Dylen, Bearish, Bratt, Arnu und Ness...“ Ich weiß die Speere. Kommt mit.“ Mit ernstem Blick sah Trygon sie davon laufen. Dann richtete sich sein Blick sorgenvoll ins Landesinnere.
Unos, Nexazul und Fibbs, trommelt alle Nachtschatten zusammen. Wir müssen einen dichten Kundschafter Ring um die Stadt legen.“Auch die vier machten sich sofort auf den Weg. „Illu, wo bist du, wir brauchen deine Hilfe.“Flüsterte der Lurikeen leise in den Wind. Wenige Stunden später stand die Gilde beinahe komplett wieder an der Hastig aufgebauten Holzpalisaden die nun einen Ring um die Stadt bildeten. Die Städte Hibernias hatten jahrelang im Frieden gelebt, und so hatten sie irgendwann die Wälle und Holzumzäunungen aufgegeben die einst alle Städte umschlossen hatten, doch in jeder Stadt stand eine Halle in der diese Holzpalisaden aufbewahrt wurden. Die Speere wurden unterhalb der Holzwände in den Boden gerammt und heran Stürmende Feinde aufzuhalten. Nun ragten die Hölzernen Wände Zehn Meter über den Boden, auf den Wehrgängen die ringsherum liefen drängten sich die Verteidiger. Die Blicke sorgenvoll in die Nahende Nacht gerichtet. Nur die Nachtschatten hielten sich noch außerhalb der Schützenden Wände auf. Durch ihre Fähigkeit sich ihrer Umgebung Perfekt anzupassen waren sie die Idealen Kundschafter. Überall auf den Wehrgängen standen Waldläufer mit ihren Bögen, bereit jederzeit zurück zu weichen und den hinter ihnen Stehenden Fiane, Champions und Klingenmeistern Platz zu machen. Auf einen leicht erhöht stehenden Turm in der Mitte der Stadt hatten sich die Zauberer versammelt in tiefer Konzentration versunken, beschützt durch einige Ausgewählte Krieger. „Dort!“ Durchbrach Plötzlich eine Stimme die Stille. Alle Blicke richteten sich in die Richtung in die der junge Waldläufer deutete. Ein kleines etwas taumelte aus dem Wald heraus, zuerst hielten die Verteidiger es für einen ihrer Nachtschatten. Doch dann stellte es sich als Geesha heraus der Blutüberströmt kurz vor der Mauer zusammen brach. Kurze Zeit später brachen rings um die Stadt die Nachtschatten aus dem Unterholz. SIE KOMMEN!“ Riefen sie und erklommen die Steilen Wände.
Flink und überaus Geschickt kamen sie oben auf den Wehrgängen an.
Und dann tauchten die Geeshas auf. Kleine Verkrüppelt aussehende Wesen, wie Tiere krochen sie teils auf allen vieren, teils gingen sie aufrecht. In dichten Reihen bleiben sie vor den Wehrmauern stehen und geiferten und fauchten die Verteidiger an. „Sie dürften keine Gefahr dar stellen, sie sind nicht Intelligent genug um gegen die Wehranlagen wirksam etwas tun zu können. Ness Stimme klang nervös. Normalerweise ja.“ Murmelte Trygon.
Aber normalerweise Rotten sie sich nicht zu solch einer Armee zusammen.“ Stellte Bearish trocken fest. Für weitere Worte war keine Zeit, denn nun stürmten die Geesha wie eine lebende denke Masse heran. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern eröffneten die Waldläufer das Feuer. Die ersten Reihen der Angreifer, die die Stadt von allen Seiten bedrängten ging getroffen zu Boden. Doch die Nachkommenden schritten einfach über die Leichen hinweg und näherten sich unaufhaltsam der Mauer. Mein Gott es sind so viele...“ keuchte ein junger Fian auf, der in der Nähe der Heerschar stand. Dylen legte dem jungen Mann eine Hand auf die Schulter. Halte dein Schwert bereit, es wird viel zu tun bekommen.“ Sprach er aufmunternd. LEITERN! Erklang plötzlich eine Stimme vom anderen Ende der Stadt. Und richtig, die Geeshas holten hohe Leitern heran die sie gegen die Wand stellten. Wieselflink erklommen bereits die ersten die Belagerungswaffen, als diese noch nicht anlehnten. Mit geübter Präzision traten die Waldläufer zurück, obwohl niemand damit Gerechnet hätte, waren doch alle auf alles Vorbereitet gewesen. Sofort traten die Krieger hervor, um die Angreifer in Empfang zu nehmen. Überall brachen fürchterliche Kämpfe herauf, die Geeshas, die sich anders als sonst verhielten, trugen Waffen und Rüstungen. Bald schon erfüllten die Schreie der Sterbenden die Luft, sowohl der Geeshas als auch der Verteidiger. SCHAFFT DIE KINDER UND FRAUEN DURCH DIE TUNNEL WEG!“ Brüllte Golga. Die Frauen und Kinder waren vor der Schlacht in die Unterirdischen Katakomben gebracht worden
Von ihnen verzweigten Wege ab, die unter dem Fluss zu einer Insel verliefen, dort würden sie vor erst in Sicherheit sein. Die Druiden, Barden und Hüter bemühten sich nach Leibes Kräften die Verteidiger zu heilen und neue Kraft zu geben, doch die Übermacht schien zu überwältigend.
EINE RAMME! SCHÜTZT DIE TORE! Dylen sah hinab zu dem Grob gezimmerten Tor das als einzige Schwachstele besonders geschützt war. Zirka 20 Geeshas steuerten eine Ramme auf das Holzgebilde zu.
Keine Frage das Tor würde nicht lange halten. Dylen stieß Bearnaag, Thaliz und Kjeldor an. Allesamt Fiane. Ohne ein Wort zu sagen deute er auf die Ramme. Durch Schilde die an dem Fahrzeug angebracht waren, waren die Angreifer beinahe immun gegen den Steten Pfeilhagel der das Gebiet um das Tor herum großflächig vor Angreifern schützte. Die drei Verstanden was Dylen meinte und folgten im Hastig Richtung Tor. Einige der Geeshas hatten es geschafft Leitern am Tor auf zu stellen, waren aber nicht dazu gekommen sie zu erklimmen. Diese Leitern gereichten den Vier Fianen nun zum Vorteil. Mit festem Griff umklammerten sie die obersten Sprossen von vier Leitern, dann auf Dylens Signal stießen sie sich von der Wand ab. Mit den Füssen voran landeten sie in einem Pulk Geeshas die sich gerade heran wagten. Ohne zu zögern zogen die vier ihre Waffen und Griffen die völlig verdutzen Angreifer an. Trotz der Zahlenmäßigen Überlegenheit dauerte es nur Augenblicke bis die vier als einzigste in diesem Bereich standen. Die bereits aufschließenden Geeshas wurden bereits wieder durch Pfeile darauf hingewiesen, das es besser wäre Abstand zu halten. Ha, gegen uns haben die keine Chance!“ rief Thaliz laut aus. Abwarten freund, erst einmal das Tor schützen.“ Erwiderte Dylen und stürmte los. Die Geeshas welche die Ramme schoben hatten noch gar nicht mit bekommen was hinter ihnen geschehen war. Doch sie registrierten es als die vier Krieger unter sie fuhren, das ihre letzte Stunde geschlagen hatte. Kurze Zeit später stand die Ramme in Flammen und stellte keine Gefahr mehr da. Hastig liefen die vier auf die Mauer zu, von wo bereits Seile hinab gelassen wurden. Behände ergriffen sie sie und kletterten hinauf. Auf halber Höhe, stockte Dylen. Er wandte sich um und sah in den Wald. Es war ihm als würde jemand ihn beobachten. Und dann sah er ihn, eine dürre Gestalt stand mitten unter den Geeshas und funkelte ihn aus düsteren Augen an. Und Dylen erkannte diese Augen. Surian, Meister der Schwarzzähne! Zu weiteren Gedanken kam Dylen nicht mehr, denn in diesem Augenblick bemerkte er die Armbrust in den Händen seines Widersachers. Und schon spürte er den dumpfen Schmerz in seiner Seite. Beinahe hätte er den Halt verloren, reflexartig hielt er sich mit der linken Hand am Seil fest uns sah an sich hinab. Ein Bolzen steckte tief in seiner Seite. Dylen halt dich fest!“ Rief Thaliz der bereits über die Brüstung hinweg geklettert war.
Zusammen mit den anderen zog er das Seil an dem Dylen hing hinauf. Mit verzweifelter Kraft versuchte Dylen seinen Freunden zu helfen, doch die Seite in dem der Bolzen steckte wurde langsam taub. Kraftlos fiel er hinter der Palisade zusammen. Dylen, alles in Ordnung?“ Thaliz Stimme klang sorgenvoll. Gift...“ keuchte Dylen. Oh das fehlt noch.“ Fluchte Kjeldor. Barbi schnell hierher!“ rief Bearnaag die Bardin und Heilerin zu sich.
Dylen packte Thaliz am Arm. Tha... es ist... wir sind....Verrat.“
Dann senkte sich Dunkelheit über ihn. Keuchend kam die Bardin angelaufen und kniete neben Dylen nieder, auch Trygon war sofort zur Stelle. Barbi Untersuchte die Wunde kurz, dann zog sie den Bolzen mit einem Ruck hinaus. Dann packte sie Thaliz Hand, drückte ihm ein Tuch, welches merkwürdig roch, in die selbe und presste beides auf die Wunde. „Gut fest halten!“Thaliz, der ein wenig bleich um die Nase wurde, nickte nur. Wird er es schaffen?“ Fragte Trygon. Der? Sicher. Das Gift ist nicht so schlimm und was ein Fian ist hält das auch ohne Probleme aus. Er wird bald wieder zu sich kommen.“Plötzlich erscholl aus der Ferne ein Horn. Laut und Klar hallte es durch die Nächtliche Luft. Gefolgt von einem lauten und dumpfen Knall. Sofort waren alle an der Brüstung um zu sehen was nun vor sich ging. In einiger Entfernung waren Reiter zu sehen, jemand unter ihnen blies das Horn. Trygon, was sehen deine Scharfen Augen?“ Fragte Bearish. Es ist Illunaghor und Sool. Und sie bringen die Restlichen Krieger Hibernias mit. Wir sind gerettet!“Die Schlacht dauerte nicht mehr lange, die heran nahende Verstärkung demoralisierte die Geeshas und sie traten den Rückzug an. Die unverletzten Krieger setzten so gleich die Verfolgung an um die Marodierenden Banden vollends aus zu schalten. Rund um mBeo waren Zelte aufgestellt worden in denen nun die Verletzten behandelt wurden. In einem der Zelte waren alle Gildenmeister der Roots of Hibernia versammelt um zu beraten. Es herrschte rege Diskussion und wilde Spekulationen wurden in den Raum geworfen. Plötzlich wurde die Plane, welche den Eingang bildete, zur Seite geschlagen und eine große Massige Gestallt bildete sich vor dem Hintergrund der Stadt. Alle Ratsmitglieder wandten ihre Köpfe Richtung Eingang. „Verzeiht die Störung. Aber ein ziemlich energischer junger Fian kann ja nicht auf seine Heilerin hören!“ Meckerte Barbi in leicht genervtem Tonfall und trat zur Seite. Eine Gestallt kam mit langsamen, noch leicht unsicher wirkenden Schritten in das Zelt. „Dylen!“ Rief Illunaghor aus, der am nächsten am Eingang saß. „Du bist wieder auf den Beinen.“ Mit einem gutmütigen Lächeln stand der kleine Luri auf um den jungen Fian zu stützen, doch dieser werte ab.
Setz dich Dylen.“ Aquella, die Meisterin der Boogieman deutete auf einen freien Stuhl. „Ich bin froh dich wieder wohl auf zu sehen. Die Stadt schuldet dir Dank. Wenn du und deine Freunde nicht so beherzt eingegriffen hättet, wäre die Schlacht vielleicht anders aus gegangen.“ Dylen setzte sich langsam und vorsichtig. „Es war Verrat im Spiel.“ Sagte er mit ruhiger Stimme.
Die Ratsmitglieder zogen scharf den Atem ein. Außer Sool, Trygon, Illunaghor und Aquella welche sich gegenseitig Blicke zuwarfen. „Sprech weiter Dylen.“ Bat Sool leise. Dylen nickte „Als ich die Mauer erklomm, spürte ich einen Blick. Es war Unheimlich, ich hatte das Gefühl als würden sich zwei heiße Dolche in meinen Rücken bohren. Ich wandte mich um und sah ihn. Surian. Er stand unter unseren Feinden und sah mich an. Seine Augen schienen förmlich zu glühen. Dann schoss er auf mich.“ Eine Weile herrschte Schweigen im Zelt.
Aber wieso sollte er so etwas tun? Die Schwarzzahn Gilde stand mit uns zusammen auf der Brüstung und hat gekämpft. Wieso sollte Surian seine eigenen Leute in den Tot schicken?“ Tambda Nachtschimmer ergriff als erster das Wort. Er gehörte zu den Templern der Nacht. „Nun, das ist nicht das erste mal das wir ähnliches hörten. Wir haben Surian seit einiger Zeit im Auge. Seine Loyalität scheint nicht länger Hibernia und seinen Bewohnern zu gelten.“ Aquella sprach leise und ruhig. „Das war auch der Grund wieso einige von uns für kurze Zeit verschwunden waren. Seit einiger Zeit geschehen merkwürdige Dinge in ganz Hibernia. Oftmals nur Kleinigkeiten, doch mittlerweile scheint sich eine Bedrohung für uns alle zu bilden.“ Nahm Illu das Wort auf. „Die Kreaturen in den Höhlen und Minen überall auf unserer Insel kommen immer weiter an die Oberfläche, fast so als würden sie vor etwas fliehen. Die Wesen an der Oberfläche werden zusehends aggressiver und greifen scheinbar grundlos Leute an. Doch das Unheimlichste trat erst vor einigen Tagen ein. Die Siabren, welche überall auf Hibernia ihre Siedlungen haben, sowie die Curmoghedons, ihre Natürlichen Feinde, scheinen spurlos verschwunden zu sein. Nirgends konnten wir auch nur eine Spur von ihnen entdecken. Es scheint beinahe so, als hätte der Erdboden sie verschluckt.“ Langsam ließ Illu seinen Blick über die Ratsmitglieder wandern.
Was kann das bedeuten?“ Tanoo strich sich nachdenklich über das Kinn. „Wir Wissen es nicht, darum haben wir vor Abgesandte zu den vier Weisen zu schicken.“ Antwortete Aquella. „Die Himmlische Heerschar hat sich bereit erklärt die Gruppen zu stellen.“ „Wir werden noch heute unsere Leute vorbereiten und sie auf die Reise schicken. Der Angriff der Geeshas hat bewiesen wie wenig Zeit wir noch haben.“ Erklärte Illunaghor. „Gut, ich erkläre die Sitzung als beendet.“ Entschied Aquella da niemand mehr etwas sagte. „Jeder von euch hat noch viel zu tun. Haltet euch steht’s bereit, niemand weiß wann und wo ein erneuter Angriff statt finden kann. Dunkle Schatten bedrohen unsere Heimat Freunde.“ Die Restlichen Ratsmitglieder nickt und erhoben sich. Die Mitglieder der Himmlischen Heerschar verließen als letzte das Zelt.
Langsam schritten sie in Richtung Stadt, überall konnten sie das Jammern der Verletzten oder das weinen derer die einen Familien Angehörigen verloren hatten hören. Mit gesenkten Häuptern schritten sie zwischen den Zelten her. Ganz am Ende des Platzes stand ein Zelt in dem die restlichen Mitglieder der Himmlischen Heerschar warteten und die Verletzten aus den eigenen Reihen pflegten. Nacheinander betraten Sool, Illu, Trygon und Dylen das Zelt. Sofort standen die Restlichen um sie herum um zu erfahren was es neues gäbe. „Wir werden kleine Gruppen aussenden welche die vier Weisen auf suchen werden.“ Erklärte Illunaghor. Ehrfürchtiges Raunen ging durch die Gildenmitglieder. Die vier Weisen waren überall bekannt, doch nur sehr wenige hatten sie je gesehen. Angeblich lebten sie an den Rändern Hibernias und ihre Weisheit sollte unbeschreibbar sein. Doch der Weg zu ihnen war sehr Gefährlich. Und nicht alle von ihnen waren überhaupt bereit mit Sterblichen Wesen zu sprechen. „Wir meinen, das kleinere Gruppen eine grössere Chance haben, als große. Daher werden vier Zweiergruppen Aufbrechen. Thaliz und Arnu, ihr zwei werdet Arusha aufsuchen. Sie verbirgt sich in Hügeln jenseits von Caille im Verfluchten Wald. Bearnaag und Nightcase, ihr werdet Shindar aufsuchen. Sein Versteck liegt am Strand westlich von Tir Urphost. Liofar und Khromm, ihr werdet Inku suchen, er hält sich in der Nähe von Innis Carthaig auf. Sirwolf und Bratt, ihr sucht Kalimscha auf, ihr Aufenthaltsort ist Siabra City. Brecht so schnell wie möglich auf und seit sehr vorsichtig. Wir wissen nicht welche Gefahren euch erwarten.“ Illunaghor sah die Ausgewählten an. Sie alle wussten auf welche Gefahrvolle Reise sie sich begaben, doch von Angst war in ihren Gesichtern nichts zu sehen. „Viel Glück.“ Mit diesen Worten gab er den acht das Stichwort zum Aufbruch. Ohne auch nur noch einen Augenblick zu warten verließen sie das Zelt um sich sofort auf den Weg zu machen. „Illunaghor, was ist mir?“ Fragte Dylen, nachdem die anderen verschwunden waren. Trygon und Sool sahen den Jungen Fian an. Illu wandte sich erst ganz langsam zu ihm um. „Keine Sorge Dylen, du bekommst ebenfalls eine Aufgabe. Eine sehr wichtige sogar. Komm mit.“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und schritt auf das Ende des Zeltes zu, wo eine kleine Truhe stand. Illunaghor öffnete sie und nahm einen Ramponierten Handschuh heraus. „Dies fanden wir in der Funkelnden Mine.“ Er reichte das Kleidungsstück an Dylen weiter, welcher es genau in Augenschein nahm. Der Handschuh war zur Hälfte zerfetzt, die ehemals Schwarze Farbe war an vielen Stellen dunkel Rot gefärbt, doch auf dem Handrücken konnte man noch immer Teile eines Symbols sehen. Ein Weißer Schädel mit zwei langen Zähnen. „Die Schwarzzahn Gilde?“ Fragte Dylen der das Symbol sofort erkannte.
Ja, wir vermuten das dort unten etwas ist was uns weitere Hinweise auf Surians Untaten gibt. Leider konnten wir nicht weiter nachforschen, da uns die Nachricht des Angriffes ereilte. Gehe mit Findaes zur Funkelnden Mine und versuche soviel wie möglich heraus zu finden. Aber seit vorsichtig und setzt euch keinem Unnötigen Risiken aus. Euer Leben ist wichtiger als die Informationen.“
Dylen nickte nachdenklich. Ihn verband ein ganz besonderes Band mit der Schwarzzahn Gilde. Doch das war ein Geheimnis das Dylen gut behütete, selbst Trygon, sein bester Freund und Mentor wusste nichts davon. „Aber erhole dich erst einmal. Breche Heute Abend auf.“ Meinte Trygon der unbemerkt näher getreten war. „Gut, ich werde Findaes sofort Bescheid geben.“ Dylen nickte den drein Meistern zu und verließ das Zelt. „Er hütet ein Geheimnis in sich, und es hat mit der Schwarzzahn Gilde zu tun.“ Meinte Sool nachdenklich, nachdem Dylen das Zelt verlassen hatte. „Ja, wenn wir nur wüssten was es ist, selbst mir gegenüber hat er nie etwas erwähnt.“ Trygons Stimme klang besorgt. „Was immer es auch ist, er wird es uns sagen, wenn er meint die Zeit dafür ist reif. Vertraut ihm.“ Meinte Illunaghor mit einem Geheimnisvollen Lächeln.
The End