Am Anfang war das
Chaos.
Äonen Jahre rangen
die Elemente um die Vorherrschaft im Universum. Feuer wurde von Wasser
verschlungen, die Erde von Wind zermürbt. Ein ständiges Auf und Ab mit
wechselnden Mächten. Doch allmählich kehrte vermeindliche Ordnung ein.
Wasser zog sich in
Meere zurück, Erde türmte sich zu Bergen. Das Feuer bahnte sich nur noch
ab und an den tiefen Weg aus Meer und Erde, und der Wind ließ nur noch
selten seine Macht verspühren. Ein zerbrechliches Gleichgewicht der
Element war entstanden. Doch tief im Verborgenen brodelte noch immer
heimlich ein Kampf.
Und so sangen die
Elemente über Jahrtausende hinweg einen Kanon. Mal mächtig und
zerstörerisch, mal leise und zerbrechlich. Doch immer gemeinsam um den
besten Ton ringend. Es kam zu solch unbeschreiblich schönen Melodien,
dass sie einem Sterblichen, so ihm denn jemals das Glück zuteil werden
sollte, sie zu vernehmen, vor purer Entzückung den Verstand geraubt
hätten.
Alsbald
manifestierten sich die Gesänge der Elemente in Bergen und Tälern,
Flüssen und Seen, blauem Himmel und bitteren Stürmen, mächtigen Vulkanen
und Lavaströmen.
Einzig dem Wind
ward die Schönheit dieser Schöpfung unverborgen. Er sah es und sprach:
"So haltet inne mit Kampfe und Ringen, sehet die Schönheit, die
Vollendung und unser Meisterwerk. Welch lieblich Melodai. Oh möge sie
auf ewiglich bestehen."
Er war der
Jahrtausende des Chaos und Kampfes leid. Er hob sich hinfort, um
immerdar im Klange ihres schönsten Werkes zeitlos zu schwelgen.
Doch Feuer, Erde
und Wasser rangen noch immer um die Vorherrschaft. Nun aber hatten sie
einen gemeinsamen, alles beschwichtigenden Gegner. Der Wind focht gegen
Wasser, türmte es zu riesigen Fluten und Wellen. Dem Feuer gebot er
Einhalt und blies es immerfort aus. Berge vermochte er zu zügeln, als
dass sie zu hoch wuchsen. Doch eines vermochte er nicht zu verhindern.
Ein gar böses Spiel
trieben sie. Die Elemente schufen Vasallen und Knechte, ihren Kampf
fortzuführen. Trolle und Zwerge krochen aus Bergen, Elfen und Lurikeen
traten hinter den Schleiern hervor, Menschen nahmen Gestalt an. Und seit
Anbeginn dieser Zeit kämpfen sie nun stellvertretend für die Elemente,
schlagen bittere Schlachten, morden, plündern und brandschatzen.
Und es ward
immerdar Chaos.
Inmitten des Chaos
trat Illunaghor, ein Lurikeen, als einer der ersten hinter den Schleiern
hervor. Jung und umtriebig wanderte er durch die herrlichen Wälder und
saftigen Wiesen Hibernias. Die Elemente hatten wahrlich Großes
vollbracht.
Illunaghor schloss
sich den Meistern der Eldritche an und ward einer der ersten Magier, die
sich ausgiebig mit den Lehren der Manamagie beschäftigten. Vielleicht
würden ihm eines Tages diese Mächte dazu verhelfen, dem Chaos die Stirn
zu bieten.
Er trat einer jungen Abenteurergilde
bei, in der Hoffnung auf Harmonie, Zusammenhalt und Gleichberechtigung.
Doch bald bot sich seinem Auge ein grausiges Bild. Tyrannei und
Zwietracht, Habsucht, Geltungsdrang und immerwährendes Machtgegeifere
zwangen ihn zum einzig möglichen Schritt. Er musste forthin seinen Weg
wieder alleine bestreiten. Doch er hatte einen Plan.
Er würde versuchen, Abenteurer, Freunde
und Gleichgesinnte um sich zu scharen, um gemeinsam gegen das immerdar
Böse anzustehen. Allein - und bang, ob der Dinge, die seinen weiterenWeg
bestimmen würden, gründete er dennoch voller Hoffnung die "Himmlische
Heerschar".
Wochen zog er wiederum alleine durchs
Land. Sollte es keine Gleichgesinnten geben? War sein Ansinnen auf
Harmonie und Gleichheit so abwägig? Sollte alle Müh umsonst gewesen
sein? Doch dann geschah es. Alte Weggefährten aus bitteren Tagen
kreuzten seinen Weg und alsbald war klar, dass Illunaghors Weg auch der
ihre sein würde. Und so schlossen sich Dylen, Trygon und Sool der
"Himmlischen Heerschar" an und bestimmten forthin den Aufstieg der
Gilde.
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